Wir stellen im Folgenden in aller Kürze drei Bände Im Kontext Klima/Umwelt vor, die sich des Mittels ‚Infografik‘ bedienen. Die Reihenfolge orientiert sich am Erscheinungsjahr.
Gonstalla, Esther (2023): Atlas eines bedrohten Planeten. 155 geniale Grafiken für alle, die die Welt retten wollen. oekom Verlag München.
Dieses Buch spannt einen sehr weiten thematischen Bogen und ist in vier große Kapitel aufgeteilt: „Luft, Wetter & Klima“, „Wasser, Eis & Schnee“, „Böden, Pflanzen & Tiere“, „Vom Menschen geschaffen“ incl. einem Teil, der sich mit Fragen zu persönlichen Verhaltensänderungen befasst. Die Grafiken sind sehr differenziert ausgearbeitet und eignen sich ebenso zur Themenstrukturierung als auch zur Informationsbeschaffung. Ein ausführliches Quellenverzeichnis vervollständigt das Werk.
Hier nun ein zufällig gewähltes Beispiel:
Die ausgewählte Grafik betrachtet den Wald als Senke und als Emittent von CO. Sie zeigt einerseits die geographischen Schwerpunkte der CO2-Emission von Wäldern auf, andererseits die Kohlenstoffverteilung im Bestand und zum dritten die jahreszeitliche Dimension: Aufnahme in der Vegetationsperiode, Freisetzung in Zeiten der Vegetationsruhe.
Gonstalla bietet vielfältigste Informationen und Anregungen rund ums Thema Erderwärmung und ihre Folgen. Die Grafiken sind übersichtlich gestaltet und helfen so, die Informationsdichte zu verarbeiten.
Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg., 2021): Plastik, Müll & Ich, Berlin.
Dieses Buch richtet sich an junge Menschen und konzentriert sich auf die Beantwortung folgender Fragen: „Worum geht es bei Plastik?“, „Was ist da Problem mit Müll?“, „Was hat das mit mir zu tun?“ und „Gibt es Lösungen?“ Bei der Konzeption und Entwicklung wurde ein Jugendbeirat miteinbezogen. Er half herauszufinden, was Jugendliche interessiert und wie sie die Grafiken verstehen. Ein Glossar erklärt fachliche Begriffe und das Quellenverzeichnis hilft, die Informationen nachzuvollziehen oder zu vertiefen. Dabei helfen auch Verweise auf andere weiterführende Stellen im Buch, die jew. oben auf der rechten Seite platziert sind. Es gibt zu diesem Buch auch eine Online-Ausgabe und zwar unter boell.de/packaus.
Hier nun ein zufällig gewähltes Beispiel:
Die Grafik nimmt die 3 wichtigen Stadien des Produktlebenszyklus von Plastik auf: Herstellung, Nutzung und Zerfall. In kurz gehaltenen Texten werden die wichtigsten Probleme für Mensch und Umwelt erläutert.
Das Buch ist sehr informativ, klar strukturiert und ansprechend gestaltet. Wir empfehlen es, weil das Redaktionsteam sowohl naturwissenschaftlich-technische als auch gesellschaftspolitische Fragen aufgreift und Handlungsoptionen thematisiert.
Katapult (Hrsg., 2020): 102 grüne Karten zur Rettung der Welt, Suhrkamp Verlag Berlin
Dieser Atlas des Teams, das hinter dem Greifswalder Katapult Magazin steht, ist mittlerweile schon in der 5. Auflage erschienen. Katapult hat den Anspruch, „Wissenschaft spannend und verständlich zu machen, Sichtweisen in Frage zu stellen und Argumente [zu] liefern“. Das Werk ist nicht thematisch untergliedert und regt damit weniger zur gezielten Informationssuche als zum Schmökern und Entdecken an. Auch hier gibt es ein Quellenverzeichnis, allerdings ohne eine Zuordnung zu den einzelnen Grafiken.
Die Informationsdichte der einzelnen Grafiken ist reduzierter als in den beiden anderen Werken, was aber nicht von Nachteil ist. Neben den Info-Tafeln finden sich auch humorvolle Suchbilder wie „Finde den toten Fisch“ oder „Finde die Plastikflasche unter den Klimaaktivisten“. Ernste Themen werden hier ebenso transportiert wie in den Grafiken nach dem Motto „Dinge, die …“ versus „Dinge, bei denen uns das stört“.
Zu Letzterem auch hier ein zufällig ausgewähltes Beispiel:
Die Grafik stellt unsere Prioritäten auf einfache aber eindrückliche Weise in Frage. Stört es uns die angebrannte Pizza mehr als der verbrannte Wald? An diesem Buch gefallen insbesondere die unterschiedlichen Formate und Zuspitzungen, die unterstützt durch ein gelegentliches Augenzwinkern tatsächlich neue Sichtweisen eröffnen.